Wildern © Fabrice Nobs
Ein transparenter Kubus. Eine Isolationszelle? Ein Überlebensbunker? Hier hat sich eine junge Frau, eine Musikerin offenbar, eingerichtet. Oder wurde sie hierher gebracht? Sie führt ein scheinbar ereignisloses Leben. Doch dann mehren sich die Zeichen, dass ein radikaler Wandel bevorsteht.
In ihrem neuen Musiktheaterprojekt zeichnet die Aarauer Komponistin und Regisseurin Astride Schlaefli ein zugleich poetisches und sinnliches wie beunruhigendes Bild unserer Gegenwart.
Einige Lichtquellen im Inneren des Kubus erzeugen ein schwaches, diffuses Licht. Schliesslich öffnet sich ein Fenster. Der Innenraum ist bis zum Rand mit Gegenständen, Pflanzen und Käfigen mit kleinen Tieren gefüllt. In der Mitte eine Frau, gespielt von der Geigerin und Performerin Vera Kardos. Sie kocht, isst, hört Radio, macht Experimente, übt Geige, fotografiert und filmt sich selbst, spricht mit ihren Tieren und Pflanzen, während sie ihren täglichen Ritualen nachgeht. Aber nach und nach beginnt ihr diese perfekte Ordnung zu entgleiten. Die Grenze zwischen Innen- und Aussenwelt verschwimmt zusehends. Währenddessen häufen sich am Radio die beängstigenden Wetterberichte und Warnungen. Ein Sturm katastrophalen Ausmasses wird vorhergesagt.
Für ihre Inszenierung lässt sich Schlaefli von den Gedichten Raphael Urweiders inspirieren. In der luziden Schönheit von Urweiders Poesie, die sich unnachgiebig auf die harte ökologische und ökonomische Realität bezieht, findet Astride Schlaefli die literarische Entsprechung zu ihrem eigenen Theateruniversum.
Mit: Vera Kardos.
Konzept & Regie: Astride Schlaefli.
Ton: Christian Kuntner.
Bühnenbild & Ausstattung: Katarina Sarnowski & Roger Wirz.
Licht: Michael Omlin.
Komposition: Astride Schlaefli, Armelle Scholl & Anna Trauffer.
Stimmen: Isabelle Menke, Vivianne Mösli, Irina Ungureanu & Michael Wolf.
Video & Projektionen: Astride Schlaefli.
Dramaturgie: Natania Prezant.
Grafik: André Hartmann.
Koproduktion mit: Gare du Nord Basel, Theater Winkelwiese Zürich & Bühne Aarau.
1 Std. 15 Min.
Deutsch
ab 12 Jahren
Nicht nummeriert
Alte Reithalle
Dezember 2021
© Fabrice Nobs
© Fabrice Nobs
© Fabrice Nobs