Zeichnung © Giuseppe Reichmuth
Das Henosode-Quartett ist auf der Suche nach der besten aller möglichen Spielstätten, nachdem alle anderen Konzertsäle geschlossen wurden. Zusammen mit der Bühne Aarau hat sich mit dem Schlossplatz ein guter Ort direkt vor dem kultur und kongresshaus gefunden. Hier hat sich das Henosode-Quartett seine eigene «Tonhalle» gebaut. 2,75 m x 5,25 m x 2,00 m, nicht grösser, nicht kleiner.
Das Platzangebot ist limitiert. Aber die Musikerinnen und Musiker wollen nicht länger in der von Kennern gefeierten Randständigkeit ausharren. Sie haben sich unter der Leitung eines Herrn mit dem Namen Herwig Ursin, seines Zeichens diplomierter Kulturwirt, ein Herz gefasst und stellen ihre zarte Klangwelt der rauen Wirklichkeit entgegen, mit allen Konsequenzen. Ursin lehrt sie, keine Widrigkeit ungenutzt zu lassen, jede Störung der unkontrollierbaren Aussenwelt in eine Stärke umzumünzen und in ihren eigenen musikalischen Ausdruck zu überführen. Am Ende wird die kleine Zuhörerschaft in einem ungeahnt heiteren Zustand der Uneindeutigkeit das kleine Häuschen verlassen, erlöst von dem Zweckdienlichen, wehrhaft gegen Unvorhergesehenes.
Ruedi Häusermanns Schaffen lässt sich in keine der gängigen Sparten-Schubladen pressen. Aus Musik, Theater und Bildender Kunst entsteht in seinem Werk eine unverwechselbare künstlerische Sprache. In den fünf Stationen des «Aarauer Bogens», welche die Bühne Aarau im Laufe der Saison an den unterschiedlichsten Orten präsentiert, werden die Quellen offengelegt, aus denen der Lenzburger Künstler schöpft.
Mit: Benedikt Bindewald (Viola), Josa Gerhard (Violine), Christoph Hampe (Violoncello), Sara Hubrich (Violine) & Herwig Ursin.
Produktion von: Münchner Biennale für neues Musiktheater & Festival Rümlingen.
60 Min.
Deutsch
ab 16 Jahren
Nicht nummeriert
Auswärts
Mai 2021
© Ruedi Häusermann