© Nico Schmied
Oskar ist Postbote in der Superquadra, einer riesigen Wohnmaschine, die sich laufend verändert. Schon bald verliert er beim Versuch, seinen Beruf auszuüben, die Orientierung – und sich selbst. F. Wiesel entwirft eine kafkaeske Zukunftswelt, in der der Mensch zum Spielball von Mechanismen wird, die er nicht mehr durchschauen kann. Junges Figurentheater auf höchstem Niveau!
Im Zentrum steht der Entwurf einer perfekten Architektur, eines künstlichen Paradieses aus Gängen, futuristischer Wohnkultur und effizienten Verwaltungsprozessen. In dieser Wohnwüste imaginiert das Wiesel-Ensemble mit Puppen, Marionetten und skurrilen Objekten wirkliches Leben. In Miniaturzimmern verfolgen die Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg des Postboten Oskar, der als handgrosse Puppe, aber auch durch eine Live-Kamera vergrössert auf einer riesigen Leinwand zu sehen ist, bis er am Ende in einer vierten Dimension verschwindet.
Mit Modellbauten, Puppenspiel, Live-Video, Computersimulation, komplexen akustischen und visuellen Räumen und einem Text des Autors Dietmar Dath bringt das Theaterkollektiv F. Wiesel in «Superquadra» gesellschaftliche Entwürfe berühmter Architekten des 20. Jahrhunderts auf die Bühne. Spielerisch lustvoll wird die Architektur als Disziplin für Weltenbauer und Allmachtsphantasien, für Revolutionäre und Rückschrittpropheten, für menschliche Anmassung und den Traum vom individuellen wie kollektiven Paradies ernsthaft und subversiv zugleich befragt.
Figurenspiel: Cali Kobel.
Sprecher: Dietmar Dath & Fredrik Jan Hofmann.
Konzept & Umsetzung: Jost von Harleßem & Hanke Wilsmann.
Setdesign: Ben Goossens.
Musik: Philip Albus.
Sounddesign: Rupert Jaud.
Ausstattung & Figurenspiel: Friederike Schmidt-Colinet.
Texte: Dietmar Dath.
Figurenkostüme: Melchior B. Tacet.
Figurenmechanik: Ingo Mewes.
Koproduktion mit: Treibstoff Theatertage Basel & Fleetstreet Hamburg.
60 Min.
Deutsch
ab 16 Jahren
Nicht nummeriert
Tuchlaube Saal
März 2021
© Nico Schmied
© Nico Schmied