© Gregory Batardon
Eine junge Frau empfängt uns im Theatersaal, wir nehmen auf Kissen Platz und uns wird Tee gereicht. Und dann serviert sie uns ihre Geschichte, die von Genf nach Algerien führt, in die Heimat ihrer Mutter, wo sie einen neuen Namen bekommt.
In «Loubna» erzählt Nastassja Tanner von ihrem Besuch in Algerien, dem Herkunftsland ihrer Mutter, wo sie ihre unbekannte Familie trifft. Wie eine Ethnografin macht sie sich auf, die Spuren dieser Menschen zu sammeln, die ihre Herkunft ausmachen und auch ihre Gegenwart prägen. Zerrissen zwischen dem Bild, das sich andere von ihr machen, und ihrem Selbstbild, berichtet sie von ihrem Dorf, den Menschen mit ihren Geschichten und dem Krieg, der sie bisher daran hinderte, dieses Land kennenzulernen. Nach und nach übernimmt sie die Identität ihrer fiktiven Doppelgängerin mit dem arabischen Namen, den ihr ihre Grossmutter gegeben hat: Loubna. Ein berührender Erzähltheaterabend, der auf charmante Art und Weise hinterfragt, was Heimat ist.
Nastassja Tanner, 1989 geboren und zweisprachig aufgewachsen, schloss ihre Schauspielausbildung 2015 an der Schauspielschule La Manufacture in Lausanne ab. Sie spielte in Pascal Ramberts Stück «Lac» (Regie: Denis Maillefer) und in «Villa Dolorosa» von Rebekka Kricheldorf (Regie: Guillaume Beìguin). Auf der Leinwand war sie in Filmen von Lionel Baier, Fulvio Bernasconi und Jacob Berger zu sehen.
Schauspiel, Text & Inszenierung: Nastassja Tanner.
Lichtdesign & künstlerische Mitarbeit: Grégoire Strecker.
Administration: France Jaton.
Koproduktion: Centre Culturel Suisse Paris, CCN Théâtre du Pommier à Neuchâtel & Comédie de Genève.
Mit freundlicher Unterstützung von: Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung & Fondation Oertli Stiftung.
60 Min.
Französisch oder Deutsch
ab 16 Jahren
Nicht nummeriert
Tuchlaube Galerie
November 2020
© Gregory Batardon