© Andreas Zimmermann
Theater Marie übt das Abschiednehmen. Der Komponist Bo Wiget hat dafür aus Kantaten und Instrumentalwerken von Johann Sebastian Bach einen musiktheatralischen Abend zusammengestellt und für die aktuelle Besetzung bearbeitet.
Alle nehmen wir immer wieder Abschied. So alltäglich wie bestürzend: Von lieben Menschen, von langjährigen Tätigkeiten und vom Leben. Wir müssen loslassen, weitergehen. Wir wünschen uns ein gelassenes und fröhliches Weggehen. Das Thema des Übergangs in andere Daseinszustände, insbesondere die Aussicht auf den eigenen Tod, taucht im Werk von Johann Sebastian Bach vielfach auf. Die Kantate «Ach wie flüchtig, ach wie nichtig» besingt das rauschende Eilen des Lebens. Die sogenannte Schlummerarie aus der Kantate «Ich habe genug» bietet dem kleinen Bruder des Todes eine Bühne: dem Schlaf. Und das geistliche Lied «Komm süsser Tod» fungiert in dieser Inszenierung als Resonanzraum für Wut und Verzweiflung. Versöhnung bietet uns die Arie «Ich freue mich auf meinen Tod» an. Theater Marie übt die Ritualform eines fiktiven Begräbnisses, setzt sich mit Gegenständen aus alten Bühnenbildern auseinander und spürt dem Abschiednehmen nach. Besinnlich, verzweifelt, tröstlich und heiter. Mit Musik und Texten ausschliesslich aus Kantaten, Motetten und Chorälen von Johann Sebastian Bach.
«Ich habe genug» ist das letzte Projekt des Theater Marie unter der Leitung von Olivier Keller und Patric Bachmann. Bo Wiget hat schon 2017 anlässlich der Inszenierung der dritten Symphonie von Ludwig van Beethoven «Eroica» mit dem Theater Marie zusammengearbeitet.
Mit: Eva Brunner, Herwig Ursin & Michael Wolf.
Sopran: Lena Kiepenheuer.
Klavier: Simone Keller.
Violoncello: Bo Wiget.
Flöte: Lara Stanic.
Inszenierung: Olivier Keller.
Dramaturgie: Patric Bachmann.
Bearbeitung & Musikalische Leitung: Bo Wiget.
Kostüme: Tatjana Kautsch.
Szenografie: Andreas Bächli.
Assistenz: Sophia Senn.
Grafik: Leonie Felber.
Koproduktion mit: Bühne Aarau.
1 Std. 30 Min.
Deutsch
ab 15 Jahren
Nicht nummeriert
Alte Reithalle
März 2022
© Andreas Zimmermann
© Andreas Zimmermann
© Andreas Zimmermann