© Helmut Pogerth
Frank Soehnle gehört zu den bedeutendsten Figurenspielern der Gegenwart. Mit seinen eigenwilligen, spartenübergreifenden Inszenierungen tourt er um die ganze Welt. In «Hôtel de Rive» lässt er sich von den Texten und Skulpturen Alberto Giacomettis für einen betörenden Theaterabend inspirieren.
In drei Schritten nähert sich die Inszenierung aus Wort, Klang, Material und Bewegung dem künstlerischen Schaffen des Bildhauers, Malers und Schriftstellers Alberto Giacometti. Sprache, Figurenspiel, Klänge und Video fliessen zusammen und öffnen Blicke in die Seelenlandschaft des Bildhauers und Dichters. Ausgangspunkt sind die weniger bekannten surrealen Texte: Erinnerungen und Szenen, in denen Realität und Imagination verschwimmen. Bilder aus der Kindheit steigen auf, von einem Felsen, der Geborgenheit bot, und Bilder vom anderen Ende des Lebens, als ein Freund stirbt und der tote Körper Grauen verbreitet.
Frank Soehnles Figurenspiel macht die Gestalten des Textes, Figur gewordene Kopfgeburten, sichtbar. Da rekelt sich eine mondäne Dame mit Blütenkopf in einem Weinglas; zwei Knochenmänner spielen Trampolin im Schallbecher zweier Alphörner; ein lebendes Hemd wirft sich dem Künstler mit Knochenarmen um den Hals und schliesslich verwandeln sich die Schallbecher der beiden Alphörner in leere, tote Augenhöhlen.
Figuren & Figurenspiel: Frank Soehnle.
Schauspiel: Patrick Michaelis.
Live-Musik: Robert Morgenthaler & Jean-Jacques Pedretti.
Bühne & Kostüm: Sabine Ebner.
Künstlerische Mitarbeit: Enno Podehl.
Technik: Christian Glötzner & Robert Meyer.
Assistenz: Irene Lentini.
Koproduktion mit: Theater Stadelhofen & FITZ! Zentrum für Figurentheater Stuttgart.
1 Std. 5 Min.
Deutsch
ab 12 Jahren
Nummeriert
Tuchlaube
Februar 2022
© Helmut Pogerth