Antigone ist die Ikone des Widerstands gegen eine staatliche Raison, die unmenschlich wird. Sie kämpft für ihren Bruder Polyneikes und gegen ihren Onkel Kreon. Kreon hat gerade siegreich einen Angriffskrieg auf Theben abgewehrt und ist der neue Herrscher der Stadt. Angezettelt wurde der Krieg von Polyneikes gegen den gemeinsamen Bruder Eteokles im Streit um die Königskrone. Im tödlichen Zweikampf sind sie beide gefallen. Für Kreon ist Polyneikes ein Verräter und sein Leichnam soll per Dekret unbeerdigt bleiben. Seine Schwester Antigone kann das nicht akzeptieren und will ihre beiden Brüder im Tod gleichbehandelt wissen. So widersetzt sie sich ihrem Onkel und zukünftigen Schwiegervater, denn sie ist mit dessen Sohn Haimon verlobt, und will Polyneikes die letzte Ehre erweisen. In der aktuellen, gestrafften Version der kanadischen Autorin Anne Carson zeigt sich, wie unvernünftig die Vernunft sein kann. Jenseits von Gut und Böse erkundet sie ein neues Feld der Menschlichkeit und des Menschen in der Krise. Wo sind die Grenzen der Selbstbestimmung des Individuums und wo die Grenzen der Staatsgewalt? Die Regisseurin Mirjam Loibl schafft in dieser Inszenierung eine beeindruckende visuelle und chorische Dichte für die Familien- und Staatstragödie.
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